Die sagenhafte Wortlawine : Wir reden viel und sagen wenig. Unsere Sprache im Alltag

Hufnagl, Michael, 2007
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-85431-434-9
Verfasser Hufnagl, Michael Wikipedia
Beteiligte Personen Torreiter, Stefan [Ill.] Wikipedia
Systematik PS - Sprachwissenschaft
Schlagworte Sprache, Sprachgebrauch
Verlag Pichler
Ort Wien
Jahr 2007
Umfang 155 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael Hufnagl ; Stefan Torreiter
Illustrationsang III.
Annotation Vielleicht muss man sich gegen Wortlawinen genauso schützen wie gegen echte Lawinen. Am besten wird es sein, gefährliches Gelände zu gewissen Zeiten gar nicht zu betreten, und wenn man in diese semantisch abrutschenden Hänge hineingeleitet, sollte man wenigstens eine Wortschaufel und einen Sinn-Pieps mit dabei haben. Michael Hufnagl packt den allgemeinen Seufzer, dass zu viel Trash im Gelände liegt, bei den Hörnern und fasst ihn wie jeden einzelnen der Unsinnssätze zuerst einmal wörtlich auf. Wie geht's? - Wahrscheinlich gibt es keine klügere und gleichzeitig blödere Frage, als diese Eintrittsfloskel für ein Gespräch. Jeder wird diese Frage vermeiden, und gleichzeitig hat jeder seine persönliche Antwort darauf. Gut im Rennen liegen Antworten wie "so lala" oder "Danke der Nachfrage". Journalistisch flockig aufgequirlt geht es in der Folge um rhetorische Schlüsselerlebnisse wie Witze Erzählen, saloppes Begrüßen und Verabschieden, Zitieren falscher Größen, Endlosschleifen in der Kommunikation, oder gähnende Leere beim Öffnen des Mundes. Nichtssagende Dauerbrenner kriegen endlich einmal ein eigenes Kapitel und werden nach Strich und Faden zerlegt. Bestsellersätze im Nonsensbereich sind: alles im grünen Bereich dreimal darfst du raten liebst du mich noch alles ist möglich nichts ist fix voll suprig und urcool. Ein Leckerbissen im wahrsten Sinne des Wortes ist der doofe Hundesatz, "der will nur spielen", wenn bereits ein Stück aus dem Hintern gebissen ist. Niemand entkommt diesen blöden Sätzen, wir könnten sie wahrscheinlich nur vermeiden, wenn wir den Menschen aus dem Weg gehen würden. Also ist es oft günstig, diese Wortlawinen über sich ergehen zu lassen und zu hoffen, nicht restlos mitgerissen zu werden. Nach diesem Schnell-Ratgeber ist man als Leser einen Moment lang schockiert, dass Floskeln tatsächlich in dieser Häufigkeit auftreten. Man sucht sich natürlich lebende Anwender dieser Nonsensrituale und findet vermutlich zu jeder Floskel ein passendes Gesicht aus dem eigenen Bekanntenkreis. Aber klugerweise sollte man auch seine eigenen Floskeln kennen. Und wenn man diese schon nicht los wird, dann sollte man sie zumindest updaten und spielerisch verändern. Michael Hufnagels Buch ist sehr milde zu uns. Wir reden alle im Laufe eines Tages viel Trash zusammen, aber es ist nicht so schlimm, weil wir es ja alle tun. Helmuth Schönauer

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben