Schuhhaus Pallas : Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte

Fried, Amelie, 2008
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-20983-1
Verfasser Fried, Amelie Wikipedia
Beteiligte Personen Probst, Peter Wikipedia
Systematik DE - Erzählende Dichtung
Schlagworte Antisemitismus, Nationalsozialismus, Konzentrationslager, Judenverfolgung, Familiengeschichte
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2008
Umfang S. 183
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Amelie Fried. Unter Mitarbeit von Peter Probst
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Annette Zerpner;
Annotation: Persönliche Auseinandersetzung der Autorin mit der Geschichte ihrer Vorfahren zur Zeit des Dritten Reiches.

Rezension: Amelie Frieds Familienautobiografie hat allseits lobende Besprechungen erhalten. Sie geht darin der alltäglichen Kleinlichkeit, Bereicherung, Feigheit und Brutalität nach, denen das Dritte Reich ihre Familie aussetzte, weil ihr Großvater väterlicherseits konvertierter Jude war. Die Scham, nicht nur das gutgehende Ulmer Schuhgeschäft, bürgerliche Rechte, menschliche Würde und schließlich sogar Angehörige verloren zu haben, wirkte auch noch in der vom Nachkriegsaufbau geprägten Kindheit der Autorin fort: Man beschwieg die Vergangenheit. Eine derartige Geschichte könnten viele Deutsche zutage fördern, und jede dieser Geschichten sollte erzählt werden.
Man darf jedoch eines nicht vergessen: Nur weil man sich wünscht, dass Jugendliche alles über die Zeit des Nationalsozialismus erfahren, wird ein Buch nicht gleich zum Jugendbuch, wenn es sich dieser Epoche widmet. LeserInnen der "Babyboomer"-Generation können sich sicher sehr gut in Amelie Frieds Bedürfnis hineinversetzen, ihre Familienbiographie zu rekonstruieren und diese emotionale Spurensuche im Erzählen mitzuthematisieren. Wenn einem allerdings bereits vom Umschlag das Zitat der Autorin "Das Geheimnis meiner Familie zu entdecken war wie der Blick in einen Abgrund" entgegenspringt, fragt man sich schon, wessen Erleben in erster Linie Thema des Buches ist. Der Verlag, soviel ist klar, setzt auf die Popularität der Schriftstellerin als Fernsehmoderatorin und Frauenbuchautorin.
Jugendliche dürfte dies allerdings wenig beeindrucken und zum Lesen animieren. Für einen Zugang zur Zeit nach 1933 brauchen sie vielmehr eine unmittelbare Identifikationsfigur, wie sie beispielsweise Heinz "Coco" Schumann in seiner Autobiographie "Der Ghetto-Swinger" abgibt, der als junger "halbjüdischer" Berliner Jazzmusiker und Klempnerlehrling Theresienstadt, Auschwitz und Dachau überlebte.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Josef Kunz;
Eine gute Aufarbeitung einer deutschen Familiengeschichte aus der Hitlerzeit. (ab 14) (JG)

1933. Die Nazis rufen zum Boykott jüdischer Geschäfte auf; jüdische Bürger werden schikaniert und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Frieds besitzen ein gutgehendes Schuhgeschäft in Ulm und werden ebenfalls Opfer der Angriffe. Die Familie wehrt sich gegen das Unrecht und trotz Zwangsarbeit und KZ überleben Mann und Frau den Krieg.
Amelie Fried, geboren 1958, eine angesehene Fernsehmoderatorin und Autorin von Kinderbüchern, entdeckt erst 2004 durch einen Zufall, dass in ihrer Familie vieles totgeschwiegen wurde. Sie wusste, dass ihr Vater "Halbjude" war, aber sie kannte nicht das Ausmaß der Konsequenzen, die sich aus dieser Herkunft für die Großfamilie während der Nazizeit ergaben. So beschreibt sie bewegend ihre Suche nach dem Schicksal der einzelnen Familienmitglieder und fördert dabei Unglaubliches zu Tage. Ein erstaunliches Buch über die Niedertracht und Verbohrtheit von Parteigängern. Lesenswert!

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