Die erste Stunde Null : Gründungsjahre der österreichischen Republik 1918-1922

Pfoser, Alfred, 2017
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7017-3422-1
Verfasser Pfoser, Alfred Wikipedia
Verfasser Weigl, Andreas Wikipedia
Systematik GO.Z - Österreichische Zeitgeschichte
Schlagworte Österreich, Erste Republik, 20. Jahrhundert
Verlag Residenz Verlag
Ort Salzburg
Jahr 2017
Umfang 359 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Alfred Pfoser ; Andreas Weigl
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Die extrem schwierigen Umstände während der Geburt und der frühen Jahre der Ersten Republik. (GE)
Im Oktober 1918 löste sich die österreichisch-ungarische Monarchie auf. Die Zerstückelung des Großreiches, die sich im Geschichtsatlas wie ein auseinandergefallenes Puzzle ausnimmt, führte in der Realität zu schier unlösbaren ökonomischen, politischen, militärischen, rechtlichen und klarerweise menschlichen Problemen. Das kleine Restösterreich war von den Rohstoffen und den Industrien (v.a. in Böhmen und Mähren) sowie von den landwirtschaftlichen Produktionsflächen (Ungarn) abgeschnitten. Die Staatsgrenzen der Republik wurden gegen den Willen der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen in St. Germain und gegen das von Wilson proklamierte "Selbstbestimmungsrecht der Völker" neu gezogen, sodass deutschsprachige Gebiete nicht bei Österreich bleiben durften (Südtirol, Regionen in Böhmen, Mähren und Schlesien etc.). Militärisch waren die zurückströmenden Offiziere der k.u.k. Monarchie und die frustrierten Soldaten ein gefährlicher Unruheherd. Die Konflikte zwischen den Lagern (Sozialisten, Christlichsoziale, Kommunisten) drohten die Republik zu zerreißen. In weiten Teilen Österreichs herrschte Hunger, nach den Missernten im Sommer 1919 gab es insbesondere im ausgemergelten "Wasserkopf Wien" schwere Ernährungskrisen. Gegen das Hamstern wurde ein Rucksackverbot ausgesprochen. Ökonomisch waren die ersten Jahre der Republik von der Hyperinflation extrem geschwächt. Literarische Zeugen wie Arthur Schnitzler, Mark Twain, Josef Roth und Stefan Zweig werden aufgeboten, um die große Not allenthalben zu belegen. Bewundernswert ist aber, wie in dieser außerordentlich schwierigen Zeit wichtige Reformen auf Schiene gebracht wurden: riesige Fortschritte in Demokratie (freie Wahlen, an denen erstmals Frauen teilnehmen durften, im Februar 1919, Kelsen-Verfassung) und zukunftweisende Sozialgesetzgebung. Die kulturellen Umwälzungen in den Anfangsjahren werden in einem eigenen Abschnitt "Kulturkämpfe" erläutert.
Mit großer Akribie haben die beiden Autoren diese turbulente Zeit beschrieben, unterfüttert durch zahlreiche Anmerkungen. Ein bedeutsamer Beitrag zum 100-Jahr-Jubiläum, der zumindest in größeren Beständen keinesfalls fehlen sollte.

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