Leute, ich fühle mich leicht

Hennig von Lange, Alexa, 2008
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Medienart Buch
ISBN 978-3-570-16003-9
Verfasser Hennig von Lange, Alexa Wikipedia
Beteiligte Personen Lange, Alexa Hennig von Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Roman, Jugendbuch, Pubertät, Magersucht, Essstörung, Weibliche Jugend, Familienkonflikt
Verlag cbj
Ort München
Jahr 2008
Umfang 268 S.
Altersbeschränkung 14
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Alexa Hennig von Lange
Annotation Lelle ist älter geworden. 15 ist sie inzwischen und getrieben vom Wunsch, anders zu sein, sich über die Durchschnittlichkeit zu erheben. Ihr Mittel zum Zweck: Magersucht. Nicht, um aufoktroyierten Modelmaßen nachzueifern, sondern um sich autonom und selbstbestimmt zu fühlen. Der Titel des Buches ist Programm: Lelle will sich leicht fühlen, ihr Leben leicht nehmen, auch wenn es das nicht ist, schließlich ist ihre Familie alles andere als ein Hort der Geborgenheit: Ihre Schwester Cotsch hat eine Affaire nach der anderen, der Vater flüchtet vor der Familie zum Schuheputzen in den Keller, und Lelles Mutter ist ein hoffnungslos überfordertes Sorgenbündel. Hilfe oder Orientierung ist von diesen Erwachsenen nicht zu erwarten. Die verspricht sich Lelle eher von Johannes, in den sie sich verliebt und mit dem zusammen sie so einiges veranstaltet, was Müttern Schweißperlen auf die Stirn treibt - zum Beispiel ritzen die beiden sich Muster in die Bauchdecke. Lelle ist zwar nicht dumm, aber die Konsequenzen ihrer Magersucht macht sie sich nicht wirklich deutlich. Sie spielt ihre Sucht herunter, kokettiert damit. Redet sich selber ein: "Ich fühle mich wohl", obwohl sie in regelmäßigen Abständen kreislaufbedingt umkippt. Und am Ende auch in eine Klinik für essgestörte Mädchen eingeliefert wird. Dort fängt sie langsam an, eine andere Sicht auf sich und ihre Krankheit zu entwickeln. "Leute, ich fühle mich leicht" ist ein "typisches" Hennig von Lange-Buch: flapsig, wie hingerotzt fast, hohes Tempo, ziemlich witzig - wenn man diesen Witz mag. Die Autorin macht sich spürbar über ihre Protagonistin und deren Selbstüberschätzung lustig: Das wird vor allem deutlich, wenn sie Lelle sich selbst analysieren lässt oder ihre überhebliche, leicht neurotische Eigenwahrnehmung thematisiert. Jedenfalls ist Hennig von Langes bislang neues Buch über Lelle ein gelungenes Beispiel dafür, dass man über ein Problem-Thema amüsant schreiben kann, ohne missionarisch zu werden. Will man als LeserIn den ernsten doppelten Boden der Geschichte entschlüsseln, sollte man aber auch über ein gewisses Maß an Selbstreflexionsvermögen verfügen. *ag* Karin Haller

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